Zu Tagesbeginn tauschten wir uns über die jeweilige Nachtruhe aus. Dabei konnten die Gegensätze kaum deutlicher sein: Einer schlief tief, der andere wie ein Motorrad. Vier koffeinhaltige Heißgetränke erweckten unsere Lebensgeister, die wir für den routinierten Prozess der Kostümankleidung benötigten.
Zum zweiten Adventsbrunch im Krug zum Grünen Kranze begrüßten wir die ankommenden Gäste mit musikalischen Leckerbissen auf der Terrasse zum Glühweinempfang. Unsere Pausengespräche handelten von der modernen verkehrten Märchenwelt wie "Schwesterchen und Brüderchen", "Gretel und Hänsel", "Die sieben Geißlein und der Wolf" und "Rosenrot und Schneeweißchen."
Der anschließende Brunch hielt den Gästen eine reichhaltige Auswahl an Weihnachtsspeisen bereit. Unsere kranke Phantasie vermutete hinter dem delikaten Wildbraten einen Deichselhirsch.
Selbst Nelkenjochen nahm sich etwas von diesem Gericht und machte beim Genuss ein verzücktes Gesicht. Während unserer Tafelmusik stellten wir uns, jedoch jeder für sich und unausgesprochen,
folgende Frage: Was ist schlimmer? Das konzentrierte Spiel im piano, damit den Gästen die Ohren nicht wegfliegen, oder das vor Hitze flimmernde Dutzend Chafing-Dishes zum Warmhalten des
Festmahls. Wahrscheinlich entschied sich jeder für die Kombination aus beiden.
Einen schönen dritten Advent!