In vielerlei Hinsicht kamen beim heutigen Konzert in Quedlinburg nicht nur unsere Zuhörer sondern auch wir voll auf unsere Kosten. Ahnungslos hinsichtlich der hässlichen Rückstände in den
Zahnzwischenräumen genehmigten wir uns vorab Grünkohl und Wurst. Das Dessert unseres 2-Gänge-Weihnachtsmarktmenüs
sollte ein raffiniertes Crêpes werden. Auf unserer Suche danach trafen wir auf alleinreisende Zuckerbäckerinnen, die uns die Süßspeise mit erstklassigen Füllungen wie Kinderschokolade
oder Milkyway kredenzten. Als Genusshöhepunkt stellte sich das Vordringen zur Schokoladenkammer heraus. Nichts anderes als diese Gaumenfreude konnte uns für das Konzert in die
nötige Stimmung versetzen. Als sich kurz nach unserem Präludium eine Zuhörerin "Satisfaction" wünschte, waren wir uns nicht sicher, ob sie auch ein Crêpes wollte, damit den nächsten Titel meinte oder einen Aufenthalt in unserer Garderobe anstrebte. Wir wünschten,
Sie würde schnell den Zuckerbäckerstand finden. Schließlich suchten die dort noch Frauen zum Rezeptaustausch und mitreisen. Das Rezept, mit dem sich einige frivole Quedlinburger
Frauen athletisch halten, um beim Fototermin waagerecht auf unseren Armen zu liegen, tauschen wir hingegen nicht. Unsen Enthusiasmus bewiesen wir mit einer neuen
Choreografie bei "Weihnachten, Weihnachten steht vor der Tür". Sie verlangte uns hohe Konzentration ab, denn wir bewegten beim Musizieren den linken Arm wie einen sedierten Elefantenrüssel.